Mittwoch, 28. September 2011

Mensch! – das ist doch… das ist doch… na, klar: der Jeppe!!!



Meine Chef-Inspektörin und ich lernten den feschen Jeppe mitten im dänischen Wahlkampf kennen. Genauergesagt am 13. September 2011 auf der Fähre von Bornholm nach Christiansø. Jeppe Kofod, dänischer Botschafter des Savoir Vivre und sozialdemokratischer Spitzenkandidat mit Hang zu unberührten Spitzenhöschen zeigt sich mit seiner Entourage aus Kameraleuten, Mikrofonhaltern, Visagisten und einem höchst ansehnlichen, möglicherweise noch nicht ganz wahlberechtigten, Promotion-Girl. Jeppe ist auf Pirsch: nach Wählerstimmen. Wie selbstverständlich schenkt er uns mit strahlendem Lächeln eine frisch gepflückte, dänische Wahlkampfrose. Als wir uns bedanken und dabei als unwerte Nichtwahlberechtigte zu erkennen geben, nimmt er sie uns auch gleich wieder weg. Tatsächlich! – genauso geschehen, man könnte sogar sagen: aus der Hand gerissen hat sie uns Jeppe, die rote Rose seines vergeblichen Stimmenfangs. Ja, so sind sie, die Politiker. Selbst das sonst so entspannte, herzliche, dänische Klima scheint dagegen machtlos zu sein, bekommen wir doch sonst von jedem Dänen eine Lächeln geschenkt – und das ohne erkennbare Hintergedanken, Karriereplanung, Seelenfang. Wie stark Jeppe, der vorgetäuschte Rosenkavalier, den geneigten Wähler politisch traumatisieren kann, zeigt mein erster, spontaner Gedanke beim Sichten jenes Plakates ein paar Tage später in Barcelona.

Mensch, denke ich mir, Jeppe!!! – altes Haus, da bist du ja wieder. Versuchst dich jetzt als Tenor. Verstehe! – dann klappt’s noch besser mit den Mädels. Schlagersänger und Politiker liegen schließlich ganz nah beeinander.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen