Montag, 17. Oktober 2011

Bornholm-Gedanken nie vergeh’n.


In Herbst-Alleen die Blätter weh’n,        
Bornholm-Gedanken nie vergeh’n.
Wo Däninnen im Winde rauschen,
da möchte ich den Wellen lauschen.


Bornholm, du Insel prall voll Glück,
ich will zu dir – nur dir zurück.
Dein Bild, von güldner Pracht umschwebt,
In Herz, Bauch, Kopf sehnsüchtig weiterlebt.


Freitag, 14. Oktober 2011

Edel, entspannt und von sanftem Gemüt.



Wirklich kaum vorstellbar, dass diese so unglaublich friedfertigen Dänen 1992 sogar die Fussball EM gewonnen haben.

Romantische Bornholmer Verflechtungen.



Auf dem Empfang der Bornholmer Noblesse entdecken wir Beauty-Looks und Styling-Trends von morgen. Unser Favorit für 2012: Die lässige Flechtfrisur im coolen Country-Chic. Stylen Sie unseren Liebling zu Hause nach und werden Sie Beauty-Star auf jeder Gala und Coktailparty. Zur Frisur kombinierten Profi-Stylisten Make-up-Arangements in soften Flieder- und Korallfarben. Gerne auch mit einem Hauch Mascara.

Montag, 3. Oktober 2011

Über Colliers und Stupsnasen.


Im Prozess der Bornholmer Ermittlungen stellt sich immer mehr ein erkennungsdienstliches, physiognomisches Merkmal in den Fokus unserer Beobachtungen: die dänische Nase! Eigentlich mehr ein Näschen – besser noch: ein Stupsnäschen. Grob könnte man das dänische Stupsnäschen auch als charakteristisches Personlichkeitsmerkmal werten. Der oder die Dänin eckt eben ungern an, sondern zieht es vor, das Gesamtbild eher zu einer charmant harmonischen, typisch dänischen Erscheinung abzurunden. Möglicherweise ist für das dänische Stupsnäschen allerdings auch die Bornholmer Schmuckmanufaktur Carmen Ekvall verantwortlich.



Dort angekommen, mache ich eine ungeheuerliche Entdeckung: Meine stets um Contenance und Etikette bemühte Chefinspektörin zeigt sich in einer für mich bis dato ungesehenen, fast unpässlichen Ermittlungsstellung – den Körper begierig nach vorne gebogen, den Hals zum Periskop ausgefahren, die Arme in gespannter Hab-Acht-Haltung und dann das: die eben noch Hamburger Nase meiner Chefinspektörin formt sich am Schaufenster von an Carmen Ekvall immer mehr zu einem dänischen Stupsnäschen. Überaus angetan haben es ihr dabei die vielen, wunderschönen Colliers aus facettgeschliffenen Halbedelsteinen wie grüner Jade und Rosenquarz, die teilweise in der Fädelung durch kleine mattgoldene Details unterbrochen sind.



In den Augenschein der ganz besonderen Art nahm Miss Chefinspektörin dabei das Collier aus vielen kleinen Halbedelsteinen, die nahezu tropfenförmig geschliffen, wie zweireihig aufgezogen sind und in einem einzigartigen Farbtonverlauf von Purpurrot bis Smaragdrün erstrahlen. Eine Besonderheit, die das dänische Näschen noch stuppsiger und die Begeisterung um so ausgiebiger erscheinen ließ.

Auch die mittlerweile uns so vertraute Bornholmer Offenheit präsentiert sich hier mit ihrer ganzen Pracht: keine vergitterten Fenster, kein bewaffnetes Wachpersonal, keine Hochsicherheitsvitrinen, dafür eine weit geöffnete Juwelierstür, die einläd, in einem Kleinod landestypischen Schmuckhandwerks zu schwelgen, suchen und zu finden.

Ich weiß nicht wie, aber irgendie gelang es mir, meine Inspektörin von Carmen Ekvalls Scheibe zu lösen und zurück ins Inspektörsmobil zu locken. Dort fest angeschnallt sollte die Begeisterung für eben jenes Halsband noch lange nachklingen. Begleitet vom immerwährenden Lobgesang auf besagtes Schmuckstück stellten wir auf dem Weg von Svaneke zurück nach Gudhjem fest: Das allerschönste Juwel auf Bornholm ist die Insel selber – wunderschöne Landschaftsketten, jedes Haus ein Edelstein aus grüner Jade oder Rosenquarz, die teilweise in der Fädelung durch kleine mattgoldene Sonnenuntergänge unterbrochen sind.



Donnerstag, 29. September 2011

Karamellen lächeln süsser.


Hach, was denk ich gern zurück                                                                               an Bornholmer Seemannsglück. 
Sehnsüchtig klingen Harfen,                                                                                   will zu dir, Svaneke’s malerischen Hafen,

Wo gleich hinter Kaimauern                                                                                  feine Leckerchen gar lauern:
Karamelleriet wir sie genannt,                                                                                 die Karamellmanufaktur, in der von zarter Hand
aus tiefen Bonbontöpfen                                                                              vorzüglich Karamell wir schöpfen.

Herrlich! Und wieder einmal, zugegeben,                                                               das Schönste an der Versuchung ist, ihr nachzugeben.

Mittwoch, 28. September 2011

Mensch! – das ist doch… das ist doch… na, klar: der Jeppe!!!



Meine Chef-Inspektörin und ich lernten den feschen Jeppe mitten im dänischen Wahlkampf kennen. Genauergesagt am 13. September 2011 auf der Fähre von Bornholm nach Christiansø. Jeppe Kofod, dänischer Botschafter des Savoir Vivre und sozialdemokratischer Spitzenkandidat mit Hang zu unberührten Spitzenhöschen zeigt sich mit seiner Entourage aus Kameraleuten, Mikrofonhaltern, Visagisten und einem höchst ansehnlichen, möglicherweise noch nicht ganz wahlberechtigten, Promotion-Girl. Jeppe ist auf Pirsch: nach Wählerstimmen. Wie selbstverständlich schenkt er uns mit strahlendem Lächeln eine frisch gepflückte, dänische Wahlkampfrose. Als wir uns bedanken und dabei als unwerte Nichtwahlberechtigte zu erkennen geben, nimmt er sie uns auch gleich wieder weg. Tatsächlich! – genauso geschehen, man könnte sogar sagen: aus der Hand gerissen hat sie uns Jeppe, die rote Rose seines vergeblichen Stimmenfangs. Ja, so sind sie, die Politiker. Selbst das sonst so entspannte, herzliche, dänische Klima scheint dagegen machtlos zu sein, bekommen wir doch sonst von jedem Dänen eine Lächeln geschenkt – und das ohne erkennbare Hintergedanken, Karriereplanung, Seelenfang. Wie stark Jeppe, der vorgetäuschte Rosenkavalier, den geneigten Wähler politisch traumatisieren kann, zeigt mein erster, spontaner Gedanke beim Sichten jenes Plakates ein paar Tage später in Barcelona.

Mensch, denke ich mir, Jeppe!!! – altes Haus, da bist du ja wieder. Versuchst dich jetzt als Tenor. Verstehe! – dann klappt’s noch besser mit den Mädels. Schlagersänger und Politiker liegen schließlich ganz nah beeinander.

Montag, 26. September 2011

Bornholm meets Barcelona.


Seit 1902 feiert Barcelona auf dem Plaza de España zu Ehren von Mare de Deu de la Mercè, dem offiziellen Schutzpatron von Barcelona, eine rauschende fünftägige Fiesta. Kurz: La Mercè.
2011 erlebt La Mercè eine Premiere. Bei der Eröffnungsfeier mit dabei: Johan Bülow – vertreten durch ein Döschen Lakritz, No. 2, Salty Liquorice –
sowie einem Bornholm-Inspektör.
Womit zwei Tatbestände bewiesen wären. Erstens: Johan Bülows Lakritz schmeckt auch ausserhalb des Dänischen Königreiches. Zweitens: eine Fiesta, wie die “La Mercè” könnte auf Bornholm leicht missverstanden werden und wäre auch völlig unangemessen. Schließlich ist die Welt auf Bornholm viel zu sehr in Ordnung, harmonisch, im Einklang mit der Natur und dem lauschigen Sein, als dass sie einen Schutzpatron benötigen würde.

Hinterm Horizont geht’s weiter.


Wir sind zwei Inspektöre,
Bornholm steht uns im Gesicht.
Alle Dünen endlos,
Ampeln gibt´s fast nicht.

Du und ich, das war – einfach unschlagbar,
ein Paar wie Blitz und Donner.
Und immer nur auf brennend heißer Spur.

Hinterm Horizont geht's weiter,
ein neuer Tag.
hinterm Horizont immer weiter,
auch wenn ich Bornholm endlos mag,
25oo km weiter,
Aus Barcelona ich jetzt schreibe
Von wo aus herzlich ich verbleibe:

Danke, liebe Meike Meister,
für deine dänisch heitren Geister,

Danke, Gabriele Schwarzenburg,
Für Gastfreundschaft samt Tuborg.

Danke, Kim Caspersen,
Für die Spesen zu Bornholmer Versen.

Danke, Johan Bülow,
Für ein Lakritz wie nirgendwo.

Danke, allen Bornholmern,
Für ihre leckren Speisekammern.

Danke, VisitDenmark,
Für eine Zeit, wie man sie mag.

Danke, facebook: “Ab und zu mal dänisch Leben”,
Ein Anregen zum Schweben, Muße üben, Leben, eben.

Und danke, Udo, für inspirierenden Refrain:
“Hinterm Horizont geht’s weiter”,
so herrlich stimmig zu Bornholms Wesen und Terrain.


Sam Lazay, Barcelona, 26. September 2011

Freitag, 23. September 2011

Honi soit qui mal y pense.

Historische Szene aus dem Bornholmer Frühlingserwachen.


Dritter Akt, erste Szene: Bente und Camilla, die beiden schönen Reederstöchter, lustwandeln durch Bornholmer Grün:

“Was meinst du, Camilla, wollen wir noch auf ein Smørrebrød beim feschen Jørgen?”

“Ach Bente, du vernaschtes Luder, laß uns lieber zu des Jørgens Bruder, den Ole wollen wir beehren und dort den Akvavite leeren.”

Und sollte es auf Bornholm mal tröpfeln…


… bei heissem Tee und knusprig Keks freut es sich um so mehr auf einen wunderbaren Regenbogen.


Dienstag, 20. September 2011

Adria-Spur zu Den Lille Havfrue.

Sage und schreibe fünf Mal ist Ferran Adria zum besten Koch der Welt gekürt worden. Sein Restaurant El Bulli gilt als der unangefochtene Gourmettempel unseres Planeten. Bis letztes Jahr. Da kam ein junger Däne, um Señor Adria zu stossen: vom Sockel des besten Kochs der Welt. Rene Redzepi dünstet Spargel in Fichtennadeln, serviert Spiegeleier auf Heu und kreiert andere verrückte Sachen, die alle eins gemein haben: sie müssen aus heimatlicher Umgebung stammen. Wer erstmal frische, dänische Luft geatmet, wilde Ostseebrisen geschnuppert und sich am herrlichen Grün dänischer Wiesen und Wälder berauscht hat, kann ihn gut verstehen, den Rene Redzepi – samt seiner Vorliebe für nordische Zutaten, Düfte und Aromen.
Im Zuge unserer dänischen Ermittlungen hegen meine Chef-Inspektörin und ich einen kühnen Verdacht: wir sind uns sicher, im Land, das den besten Koch der Welt sein eigen nennt, müssen sich noch etliche weitere Spitzenköche versteckt halten. Schlagartig wird uns klar: natürlich! – selbst der dänische Koch aus der Muppet-Show muss ein historisches Indiz früher, dänischer Feinschmeckerkultur sein.

“Smörebröd, römtömtöm, römtömtöm” ist kein Muppet-Klamauk, es ist ein Code für das kulinarische Dänemark. Zweifellos. Der Kreis schließt sich, unser Bild dänischer Küche nimmt immer eindeutigere Strukturen an. Wir sind dem Guten auf der Spur, und die führt uns nach Snogebæk bei Nexø. Hier entdecken wir das Den Lille Havfrue, ein Restaurant, das uns schon Gabriele Schwarzenburg, die Chefin von Only-Danish, bei ihrem Rouladenessen empfohlen hat.


Unser Inspektörs-Mobil rollt vor das Restaurant. Feiner Sand knirscht unter den Pneus. Eine salzige Brise liegt in der Luft. Als der Parkprozess abgeschlossen und die Scheinwerfer des Wagens erloschen sind, schreiten wir in das von aussen eher unauffällige Den Lille Havfrue. Uns dünkt ein erster, insgeheimer Eindruck: “Ja, hier könnte uns etwas Besonderes erwarten.” Eine freundliche Concierge bietet uns drei Tische zur Auswahl. Wir entscheiden uns für den am Fenster mit Blick auf sattes dänisches Grün. Das Interieur ist von angenehm gepflegter Atmosphäre in unauffälligem Schwarz-weiß. Einzig unsere rothaarige Kellnerin setzt einen dezent akzentuierten Farbtupfer und ihr weltumarmender Blick lässt mich sofort wieder in die dänische Gesamtsituation verlieben. Mit keckem Finger nimmt die Kellnerin unsere Bestellung auf: Mo entscheidet sich für die gedünstete Forelle, die heute leider aus ist. Mit der Kombinationsgabe einer Chef-Inspekteurin, die vor wenigen Tagen noch in London-Downtown ermittelt hat, switcht sie routiniert um. Mo hat das Chicken Club-Sandwich im Visir. Chicken Club-Sandwich klingt erstmal wie Chicken Club Sandwich – hat es im Den Lille Havfrue aber faustdick hinter den Ohren. Mit jedem Bissen taucht Inspektör Mo in die Welt von fröhlichen, freilaufenden dänischen Hühnern, die auf einem verträumten Bauernhof mit knackigen, muskulösen Burschen in blütenweissen Tanktops Hasch-mich-ich-bin-der-Frühling spielen.


Kurz: das Chicken Club Sandwich ist eine Offenbarung, Inspektör Mo glücklich.

Ich selber wähle Scholle. Scholle ist nicht aus, sondern wird zusammen mit einem Arrangement von Shrimps samt einer roten Königsgarnele zu fein abgeschmeckten Kartöffelchen serviert. Die Scholle zergeht auf der Zunge, die Shrimps überzeugen von sinnlich zartem Biss.


Doch das Allerbeste: die frisch gebackenen Brotstangen, die neben dem Mahl gereicht werden. Die schmecken so verdächtig gut, dass wir sie besonders streng inspizieren – und gleich zweimal nachbestellen müssen.


Zur Krönung unserer dänischen Gefühle dürfen wir abschließend noch die Bekanntschaft mit einem kleinen Klaren machen: Original Bornholmer Aquavit. Skol! So klein wie er, so gemütlich wie Bornholm ist, rollt er allerdings verdammt schnell die Kehle runter.
Lecker. 
Resümierend bedanken wir uns bei der hinreissenden Kellnerin für den vorzüglichen Service und dem dänischen Koch für den famosen Mittagstisch. Den Lille Havfrue – eine Adresse, die man gerne weiterempfielt. Den Lille Havfrue heisst übrigens kleine Meerjungfrau.

Samstag, 17. September 2011

Warum ist es auf Bornholm so schön?


Weil alles Unschöne mit groben Besen weggekehrt wird. Kein Wunder, läuft der Besenhandel wie geschnitten Smörebröd. Besonders auf dem Svaneker Samstagsmarkt winkt ein himmelhohes Angebot, das an guten Tagen schon mal vor Marktschluss ausverkauft sein kann.

Freitag, 16. September 2011

Feierabend auf Bornholm.


Nach vollbrachtem Tagwerk am Strand und im Meer, freue ich mich um so mehr, meiner Bornholm-Chef-Inspektörin Mo heute Abend Pasta Serrano Rapido* in unserem formidablen Strandhaus bereiten zu dürfen. Buen provecho! – oder besser god appetit!


* zu gegebener Zeit werde ich mich wohl hinreissen lassen, dieses und andere wunderbare zwischenmenschliche Rezepte als Buch zu veröffentlichen.

Baden auf Bornholm.


Ist man vom Laufen zurüchgekehrt, sollte man gelockert und geschmeidig genug sein, sich den großen Herausforderungen der Insel anzunehmen und die gleiche Strecke noch einmal in der wilden Frische der Ostsee zu schwimmen – oder zumindest soweit man es schafft. 15 Grad Wassertemperatur im September wirken schnell sehr schattig.

Laufen auf Bornholm.


Wenn ich mich in Hamburg zum Laufen motivieren muss, spiele ich im Hinterkopf die Filmmusik von Rocky ein – und dann läuft das! – egal, ob es reget oder schneit. Auf Bornholm läuft es sich anders – eher Mozart, eher Jupitersinfonie, die Tonart ist zarter, der Ansporn feiner, so wie der Sand in Dueodde – berühmt für seine gleichmässige Minimalkörnigkeit und seine auf die Sekunde-Genauigkeit in königlich dänischen Sanduhren. Läuft man direkt am Meer, da, wo der Sand feucht und fest ist, sollte man sich den Luxus leisten, barfuss zu laufen. Herrlich! Beflügelt durch den Ostseewind und das Rauschen der Wellen, läuft es sich mit der Leichtigkeit einer dänischen Sanduhr. Man muss nur aufpassen, auch wieder umzukehren. Einmal um die ganze Insel sind immerhin über 100 km.

Rund AUF Bornholm.


So, wie sich die Welt um die Sonne dreht, dreht sich in Bornholm alles um schöne Details. Und die Sonne scheint auch noch dazu. Herrlich!


Ausserdem möchte ich die vorzüglichen Lettern nutzen, mich in diesem Blog für alle fahrlässigen "in Bornholm" entschuldigen und sie pauschal durch viel professionell klingendere "auf Bornholm" ersetzen. Vielen Dank!

Donnerstag, 15. September 2011

Black Pearl at Midnight in Bornholm.

So, Freunde, genug gepostet! Ich schnapp mir jetzt meine Chef-Inspektörin und geh' mit ihr noch auf einen Absacker ins Black Pearl. Skol!

Bornholmer Kunstmuseum.


Kaum betreten wir das Bornholmer Kunstmuseum, empfängt uns ein Lächeln, das den direkten Vergleich mit dem im Louvre nicht zu scheuen braucht.


Um so mehr, weil das Lächeln auch sprechen kann: Dänisch, deutsch, englisch und vermutlich noch viele andere Sprachen. Das Lächeln ist ein Werk der Bornholmer Künstlerin Gudrun Edvardsen, die damit eine völlig neue Form der Aktionskunst repräsentiert. Zu sehen gleich vorne am Empfang des Bornholmer Kunstmuseums. Schafft man es, sich von der Anziehungskraft jenes Bornholmer Meisterwerkes zu lösen und in die lichtdurchfluteten Hallen des Museus zu treten,


lustwandelt der Besucher auf einem raffiniert verschachtelten Parcours durch die verschiedensten Bornholmer Epochen und Kunstrichtungen, die in einzelnen Räumen und Hallen ihren Bestimmungsort finden. Begleitet von einem fingerbreiten Wasserfluss, der die Etagen über die einzelnen Treppen von der obersten bis zur untersten Etage wie eine Gebirgswasserader durchzieht. Sozusagen eine künstlerisch architektonische Hommage an Mutter Natur, da das Museum in die beeindruckende Hanglage des Küstengefälles gebaut wurde.

Von 1800 bis heute findet sich Bornholmer Kunstmuseum eine herausragende Sammlung von Malerei Grafik und Kunsthandwerk, in der wir auch alte Bekannte treffen. Wie schon in Kim Caspersens Büro des Bornholmer Welcome-Centers als Kunstdruck gesehen, begegnen wir hier dem Original: “Det mystiske bryllup I Pistoia” von Kristian Zahrtmann – ein Gemälde von geradezu magischer Anziehungskraft, in das man gerne eintaucht, um sich an den unendlich vielen, kleinen Details zu erfreuen und sie als schönen Bornholmer Gedanken mit nach Hause zu tragen oder, um sie bei Einkehr in das vorzügliches Museums-Café noch einmal Revue passieren zu lassen. Idealerweise mit einem delikaten, zeitgenössischen Arrangement.



Rouladen geladen.


Eine Bornholmer Familie hat uns gestern Abend zu Kohlrouladen eingeladen. Und das, obwohl ich sie vorher noch nie gesehen habe. Wir aßen von wunderbarem dänischen Geschirr und zum Nachtisch gab es das beste Lakritz, das ich jemals gegessen habe. Dies und noch viel mehr an original dänischen Besonderheiten kann man auch käuflich erwerben: www.danishonly.com  

Und zwischendurch: einfach mal ‘nen Apfel pflücken!

Skol in Bornholm.



Helene ist schön, gewitzt und guter Dinge, eben durch und durch dänisch. Doch das Allerbeste: Helene serviert mir heute gleich sechs Bier – auf einmal: alle von verschieden farbiger Pracht, jedes einzelne mit vorzüglicher dänischer Krone. Fast könnte man meinen, Helene und ich hätten einen schlimmen Disput gehabt und nun versucht Helene die Wogen unserer Beziehung mittels sechs süffiger Mediatoren wieder zu glätten. Doch weit gefehlt, Helene und ich sehen uns heute zum ersten Mal. Helene steht  in Diensten des Bryghuset Brauhauses, wo wir heute die Bornholmer Braukunst inspizieren. Inspektör Mo deligiert die volle Verantwortung  dieser Aufgabe an mich. Ich fühle mich geschmeichelt und geehrt, daher interpretiere ich daraus einen nicht unwesentlichen Schritt in meiner Inspektörs-Karriere. Doch zurück zu Helene: Helene charakterisiert die verschiedenen Biersorten in den schnuckeligen 0,1 l-Gläsern, empfielt mir eine dramaturgische Verköstigungs-Reihenfolge und wünscht mir einen angenehme Kehlenlauf, Skoll, Helene! Das Ergebnis meiner Bier-Degustation – und ich hoffe dieser mehr als anspruchsvollen Herausforderung gerecht werden zu können – verlangt vom Degustator natürlich ein äusserst differenziertes Einfühlungsvermögen in die Dänischen Brauküste. Doch eins Vorab: einen Riesenapplaus für alle Kandidaten: alle 6 wackeren Streiter verdienen das Prädikat Premium!
Im Einzelnen darf ich mir erlauben hier von Fall zu Fall folgende Urteile im Namen der Dänischen Königin ergehen zu lassen:

Bryghuset Classic: süffig abgestimmt, von wunderbarer Farbe, läuft rund und munter die Kehle runter, könnte mein Bier werden. Gesamtnote: 1,1.

Bryghuset Pilsener: geschmacklich eher sensibel, farblich sehr distiguiert und im Vergleich zum Original Pilsener im Durchzug allerdings etwas schwächlich. Gesamtnot: 1,2.

Bryghuset Ale: irritiert mit eigentümlicher Guiness-Note und robuster Couleur. Rollt dafür anstandslos und zeigt sich von alltagstauglichem Handling. Gesamtnote: 1,5.

Bryghuset Dark Gold: die süffige Vollendung, entwickelt schon ab dem ersten Schluck ein voluminösem Drehmoment bis zum maximalen Genuß von 4,6 Umdr./min. Gesamtnote: 1,0.

Bryghuset Double Brown: klingt weich, schmeckt blechern von, etwas schwächlicher Farbgebung. Mit der Zeit gewinnt es allerdings an Geschmack. Gesamtnote: 1,3.

Bryghuset Stoud: verjüngt gleich einem Jungbrunnen, Geschmack und Farbe rekonstruieren das gute, alte Kindermalzbier. Eine durchaus gelungene Komposition. Für den mündigen Bierfreund könnte es allerdings etwas zu verspielt sein. Gesamtnote: 1,4.


Mein Favorit: Bryghuset Dark Gold – Geheimtip für Freunde des singulären Geschmackserlebnises. Allen anderen empfehle ich, sich am besten ihr eigenes Bild von einem Bier zu machen. Neben den sechs erwähnten Kandidaten gibt es übrigens noch jede Menge weitere, auch in exotischen Geschmacksrichtungen, wie Schokolade oder Lakritz.



Pour Louise.



Louise Kroen, du bist so schön,
an dich könnt' ich mich gern gewöhn’.



Mittwoch, 14. September 2011

Romeo born in Bornholm?


Bis jetzt mag es nur verwegene Theorie sein, aber meine mittlerweile unter Volllast arbeitenden dänischen Sensoren bekräftigen immer stärker meine Vermutung, auf jener Bornholmer Hauswand erste, bis jetzt unbekannte Wikinger Liebeslyrik, vermutlich Ende 11. JH, entdeckt zu haben: frühzeitliche, zarte, runenhafte Interpretationen von Liebe, Begierde, zügelloser Leidenschaft im Zeichen des doppelt gehörnten Wikingerhelms? Immer mehr drängt sich die provokante Historienfrage auf: War der Ur-Romeo ein füher Däne?


Dienstag, 13. September 2011

Glückliches Gras auf Christiansø


Hört man ganz genau hin, hört man
auf Christiansø das Gras flaxen:

Vom Stress befreit sind Land und Bäche,
Christiansø weist den Zukunftsblick.
Für Natur der Mensch zeigt Schwäche,
In Denmark grünet Hoffnungsglück.
Fernab von städtischem Getümmel,
Singen Halm an Halm im Sonnenschein,
Hier ist der Wiesen wahrer Himmel,
So satt, so grün, so fein, so rein,
Die Halme jauchzen groß und klein,
Hier bin ich Gras, hier kann ich’s sein.

Ertholms Raunen und Stöhnen.


Kurz nach dem Ablegen der Fähre stürmt es immer mehr und die Ostsee entwickelt  geradezu atlantische Charakterzüge. Nie würde die gute alte Ertholm, wie unsere Fähre heisst, den Eindruck erwecken, dem mehr als großzügig bemessenen Wellengang, nicht trotzen zu können – trotzdem scheint sie von den vielen Brechern hin und wieder nicht ganz unbeeindruckt. Ganz sicher allerdings erwecken die Passagiere an Bord der Ertholm einen etwas nervöseren Eindruck. Die Stimmung in der Fähre hat etwas von der Atmosphäre der Wallstreet kurz vor Börsencrash. Wenn dicht an dich gedrängt, Handzeichen zu Nachfrage und Angebot gegeben werden. Den absoluten Höhenflug  erlebt dabei der Kurs von Rückwärtsverdauungs-Papiertüten: Hand hoch ohne Tüte = Tüten-Nachfrage. Hand hoch mit Tüte = Tütenabgabe-Angebot. Blitzschnell werden Tüten mit Mehrwert abgestossen und noch im selben Atemzug gegen neue Optionen gehandelt. Das Ganze begleitet von einem Raunen und Stöhnen, wie es Hollywood nicht hätte dramatischer inszenieren können. Die Stewards der Fähre, die hier den Papiertütenverkehr regulieren, werden ganz schön auf Trab gehalten. Aber sie erledigen ihre Aufgabe mit gewohnt dänischem Lächeln, professioneller Coolness und stets sicherem Schritt in den wallenden Wogen der See. Als wir den Bornholmer Hafen erreichen und wieder festen Boden unter den Füssen haben,  wissen wir, das Meer – auch die Ostsee – ist tückisch. Anschließendes Tuborg in der Hafenbar Provianten fließt daher um so verdienter durch unsere Seebärenkehlen. Und wir freuen uns über zwei praktische Papiertüten als unvergessliche Fährreiseerinnerung.


Gæstgiveri Christiansø

Wenn Dänemark in Bornholm noch etwas dänischer ist, ist es in Christiansø wohl am dänischsten. Ein Spaziergang durch Steinlandschaften, Blumen, Gras und herrlich frische Meeresbrisen führt uns ins Restaurant Gæstgiveri Christiansø. Wir lassen uns Frokostplatte reichen, was ich frei mit “Danske Tapas” übersetzen würde: geräucherte Heringsröllchen in salziger Meereskruste an roten Zwiebeln, Lachs mit – vermutlich – Forellenblumenkohlpate dazu Kartoffelsalat mit gedünsteten lauwarmen Zwiebeln. Drappiert mit einem uns unbekannten, knackigen Grün, dass wahrscheinlich  nur auf Christiansø wächst und dort von wunderhübschen, strohblonden Däninnen geerntet und anschließend im Gæstgiveri Christiansø zubereitet wird. All die feinen Höhepunkte auf dem Teller sind, wie Christiansø, gänzlich unentdecktes Neuland und so lecker, dass wir um einen Wimpernschlag die Fähre zurück nach Bornholm und damit ein Seemannsabenteuer der besonderen Art verpassen.


Montag, 12. September 2011

Tradition in Bornholm

Unsere Bornholm-Expedition führt uns tief ins wilde Gudhjem. Der Legende nach wird dort besonders leidenschaftlichen Insel-Besuchern mit Bildhauerkunst aus echter Bornholmer Eiche gehuldigt. Damit ist jedem ein Denkmal für die Ewigkeit und eine fruchtbare Zukunft gewiss.

Hoch, Höher, Bornholm

Bornholm liegt etwas höher im Norden. Daher liegt auch das Fachwerk etwas höher.

Couture in Bornholm

Paris, Barcelona, Mailand, überall weiss man, als Trendbarometer ist der Bornholmer Catwalk legendär: Die Schnitte werden knapper und das kleine Rote ist wieder schwer im Kommen.

Cervantes in Bornholm

Selbst Haudegen Don Quijote würde dem Zauber von Bornholm erliegen und sich beherzt im frischen Ostsee-Winde wiegen.

Pescado de Bornholmo

Die Bornholmer Pfeffer-Makrele besticht durch elegante Linie und harmonischen Biss. Großartig! Geräuchert und gekauft bei Gudhjem Rögeri.

Lecker in Bornholm

Die Gastlichkeit auf Bornholm kennt keine Grenzen. Überall bekommen wir von wunderbaren Bornholmern lecker Häppchen angeboten.

Verliebt in Bornholm

Durch diese blumig Gasse will ich schreiten und meiner Maid ein lustvoll Mahl bereiten.